Liebe Municorn-Freunde, ich habe letzte Woche einen großen Fehler begangen – ein Profi-Blogger würde das nie tun – aber die Sucht ist Schuld! Ich leide seit Donnerstag nämlich unter starker Schilf-Fotosucht! Und während ich im Schilf-Foto-High ein Foto nach dem nächsten durch die VCO-APP gezogen habe, habe ich vor lauter Begeisterung ob des Schilfs und der Sonne vor bayerischem Idyll und der Kombination von Schilf und Fotofiltern, nicht nur ein tolles Bild geteilt, sondern gleich Facebook und Instagram mit Schilfies (Bezeichnung der Schilf-Foto-Junkies für ihren Stoff, Kombination aus Schilf und Selfie) vollgespamt. Wohlwissend, dass ich eigentlich auch tolle Bilder mit meiner großen Kamera geschossen hatte, die ich dann als Ausflugstipp für Münchner Bloggen wollte. Nachdem ich beim Sichten der Bilder auf der Nikon aber dann gemerkt habe, dass die Motive eigentlich auch nichts anderes als die bereits geposteten Handybilder hergeben – Schilf, Berge und See angereichert mit Herbstlaub – trat Ernüchterung ein. Der Schilf-Fotosucht-Kater sozusagen. Pulver verschossen – Blogpost überflüssig, toll. Aber weil der Ausflug so schön war und ich finde, dass man sich an goldenen Herbstbildern und bayerischen Seen sowieso nie satt sehen kann, kommt hier jetzt trotzdem noch der Post dazu – ohne VSCO-Filter aber trotzdem mit viel Schilf. Ich möchte euch wirklich nicht langweilen, aber ein Herbstausflug zum schönen Schliersee ist ein toller Tipp und das beste daran: Ihr könnt den ganz entspannt und easy peasy ohne Orga- und Orientierungsstress machen.
Und weil er so easy peasy ist, sag ich es gleich: Die Outdoor-Spezialisten unter euch, die jedes Wochenende mit ihren Trekking-Stöcken und Funktionskleidung bewaffnet durchs bayerische Voralpenland kraxeln, werden enttäuscht sein, beziehungsweise kennen den See und die Routen außenrum sowieso in und auswendig – ihr könnt euch ja an den Schilfbildern erfreuen;-) Beziehungsweise an diesem tollen Gif –>
Aber vielleicht gibt es ja noch ein paar andere in München, Zugroaste oder Faule, denen es so geht wie mir des öfteren: Ich wache an einem freien Tag auf und merke, dass schönes Wetter ist. Und bis mir ein schöner Ausflug einfällt, bei dem man die Nähe Münchens zu den Bergen ausnutzen kann, geht es auf mittag zu und für eine große Bergwanderung ist es viel zu spät und ich laufe dann einmal um den Flaucher oder durch den englischen Garten und dann wirds auch schon dunkel. Wenn man kein Auto hat, ist das Ganze irgendwie noch komplizierter. Dabei kann es so einfach sein: Man fährt mit der Bob zum Schliersee und läuft einmal außenrum – kann die schöne Natur genießen ohne sich zu überanstrengen, kehrt in ein nettes Cafe ein und fährt wieder heim. Oder man geht anschließend zum Wellnessen.
Das ist ja jetzt kein großes Geheimnis, aber bei mir hat es fast acht Jahre in München gedauert, bis ich mal da drauf gekommen bin. Letzte Woche war nämlich meine Mama zu Besuch und das Wetter war fein. Sie ist wie ich bayerischen Seen und dem Wellnessen nicht abgeneigt. Daher habe ich überlegt, wie wir den freien Tag zusammen verbingen können. Und weil ich schon einmal am Schliersee im Monte Mare Wellnessen war und wusste, dass es nur einen Katzensprung vom Bahnhof enfternt ist, dachte ich, das wäre eine gute Idee. Wo man da entspannt ohne große Karte und Recherche laufen kann, wusste ich aber nicht. Zum Glück wohnt die liebe Mrs.A, in Schliersee, die mir per Facebook gleich ein paar Tipps für einen Ausflug mit Mama in der Herbstsonne geschickt hat, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
Der Schliersee hat einen Rundweg direkt am See und die Größe ist auch genau richtig, um da mal außenrum zu laufen. Das heißt, man ist nicht nach 10 Minuten wieder am Ausgangspunkt aber man betreibt auch keinen Hochleistungssport und muss nicht einen ganzen Tag dafür einplanen. Er ist 7,5 km lang und man kehrt entweder in Schliersee ein oder am Weg in der Rixner Alm. Was nur nicht so schön ist: der Weg liegt an der einen Seeseite direkt neben der Straße. Naturliebhaber können aber auf eine ausgedehntere Variante über die Burgruine Hohenwaldeck ausweichen. Alternativ gibt es die Möglichkeit, nur den halben Weg zu gehen: Man fährt dann mit der Bob bis nach Fischhausen-Neuhaus, schaut bei Interesse das Wasmeier-Museum an und spaziert dann am Westufer ohne Verkehrsmief zurück nach Schliersee. Dort kann man dann einkehren oder ins Monte Mare zum Wellnessen bevor man vom Ort Schliersee mit der Bob zurück fährt.
Wir wollten eigentlich die kurze Variante nehmen… aber wir haben als absolute Bob-Anfänger nicht auf den richtigen Wagen beim einsteigen geachtet – Vorsicht: Entkoppelt wird das erste Mal in Holzkirchen – und befanden uns kurzzeitig auf dem Weg nach Bad Tölz (auch nicht das hässlichste Ziel). Ein netter Schaffner hat uns dann aber gesagt, dass wir noch zurückfahren und umsteigen können, ohne groß Zeit zu verlieren. So kamen wir dann wie geplant am Schliersee an, aber die Möglichkeit in Fischhausen auszusteigen war mit der neuen Verbindung dann irgendwie nicht mehr möglich. Leider waren wir auch noch ein bisschen Erkältungs gebeutelt, so dass wir zwar am Monte Mare vorbei geschlendert sind, aber das mit dem Wellnessen aufs nächste mal verschoben haben. Man müsste für meine grandiose Idee mit dem Wandern und Wellnessen dann nur klären, ob man seine Tasche mit Bademantel und Co dort hinterlegen kann, während man um den See läuft, sonst wäre die Kombi aus Wandern, Wellnessen und Zug fahren dann doch nicht sooo praktisch.
Wir sind letztendlich dann den kompletten Rundweg gelaufen- zurück am Weg neben der Straße, weil es schon gedämmert hat. Die Möglichkeit mit der Ruine möchte ich aber auch noch ausprobieren. Jetzt wo ich weiß, dass das mit der Orientierung und der Bob so einfach geht. In Schliersee gibt es dann nette Möglichkeiten zum einkehren, wir haben uns das Cafe Glückseelig ausgesucht, das vegetarische Speisen aus der Region und aus einem Fair Trade Laden anbietet. Nach einer heißen Suppe gings zurück in die Bob, die dann von Ferien-Kindern plus zugehörigen Eltern doch recht gut besucht war. Von denen haben wir auf unserer Tour übrigens fast nichts bemerkt – die waren bestimmt auf der Schliersbergalm, eine andere leichte Wanderung, die Mrs. A. mir noch geschickt hatte.
Fazit: Auch wenn man sich keine Riesenwanderung vornimmt, für die man Karte, Auto und Kondition braucht, kann man als Münchner doch ganz leicht was von den Bergen und dem schönen Oberland haben. Der Ausflug wird bestimmt bald wiederholt, gerne auch im Schnee und in Kombination mit Sauna nach dem Wandern. Nach dem Wellnessen in den Zug zu steigen, stelle ich mir zwar nicht so gemütlich vor – in dem Fall vom Monte Mare würde ich da aber wirklich eine Ausnahme machen, denn der Weg zum Bahnhof ist nicht der Rede wert.
Es war wirklich ein schöner Mutter-Tochter-Tag, mit Herbstsonne, dem idyllischen Bayernland und nicht zu vergessen: Schilf-Fotos! Habt ihr auch noch Ausflugstipps und Routen zum Spazierengehen oder Wandern, die man ganz spontan ohne langes planen machen kann? Am liebsten mit dem Zug oder der S-Bahn? Dann immer nur her damit!
Ich wünsche euch einen gemütlichen Übergang vom Herbst in den Winter – und wenn ihr vor lauter Cocoonen, Kerzen und Glühwein auch mal raus wollt, wisst ihr ja jetzt, was ihr zu tun habt ;-)
P.S. Das Monte Mare gibts übrigens auch am Tegernsee – und die Bob fährt da auch hin – das probiere ich vielleicht das nächste Mal aus…
Mögen die Schilfies fortan die sozialen Netzwerke überfluten!
oh jaaaa! ;-)
Liebe Thea,
haha :-D du hast wirklich eine sehr witzige und herzensliebe Art zu schreiben :-) Ich kann mich an deinen Instagram Fotos nie satt sehen und für mich spielt es auch keine Rolle, wenn sich die Fotos auf deinem Blog einschleichen ;-) Wow, das letzte Schilf Foto ist ja wahnsinnig schön! Hach, ich bekomme grad Sehnsucht nach See, Beg und frischer Luft. Du nimmst mir mit diesem Post die Angst vor dem herannahenden Herbst und jetzt freue ich mich schon richtig darauf :-) Aber vorher genieße ich natürlich noch einwenig den Sommer.
Tolle Impressionen meine Liebe :-*
Viele Grüße
Jasmin
Das freut mich total, wenn du meine Texte gerne liest! Der Herbst ist eine meiner liebsten Jahreszeiten – aber nur wenn er gülden und sonnig nach einem laaaaangen Sommer eintritt :D Also genießen wir noch ein bisschen die warme Jahreszeit! bussi!