Dass man beim Bloggen nicht unbedingt immer die unschöne Realität hinter den Fotos zeigt, ist klar. Aber manchmal ist es auch umgedreht – da will man unbedingt etwas zeigen, weil es gar so hübsch ist, das sich dann am Ende als komplett unrealistisch und nicht praxistauglich herausstellt – siehe beim heutigen Beitrag – aka finde den Fehler… Die Saison der Hofflohmärkte hat nämlich wieder begonnen und ich habe mich am Samtag trotz Aprilwetter nach Haidhausen aufgemacht, um das ein oder andere Schnäppchen zu suchen. Auch mit dem Hintergedanken, schöne Foto-Accessoires für den Blog zu finden. Und zack, dieses Spitzendeckchen durfte zusammen mit dem schönen blau-goldenen Geschirr bei mir einziehen, große Flohmarktjäger-Freude stellte sich ein. Denn ich hatte nämlich für den Sonntag schon fest geplant, Spargel zu kochen und zu verbloggen, weil ich euch unbedingt meine neueste Spargelsoßenentdeckung zeigen wollte. Da kamen mir die neuen Flohmarktschätze gerade recht. Naja fast. Denn wer schlussendlich ein Hauptgericht auf Kuchenteller drapieren will, hat am Ende gar kein Hauptgericht – sondern eher ein Diätgericht. Siehe auch das Verhältnis von Besteck zu Teller.
Aber ich hoffe, ihr findet die Fotos trotzdem ebenso schön wie ich. Da können wir mal über die Portionsgröße hinwegsehen, beziehungsweise uns einfach vorstellen, dass es sich hier um einen Teil eines schicken fünf Gänge Menüs handelt. Oder aber, dass sich neben den filigranen Portiönchen ein weniger schickes riesiges Blech mit gebackenen Kartoffeln, ein Topf mit Spargeln und eine große Salatschüssel befinden, aus denen man sich während des Essens ständig nachschaufeln kann. So war es nämlich in der Realität. Nach dem Fotografieren habe ich Mr.X gefragt, ob er einen richtigen Teller will, oder wir jetzt einfach die schon angerichteten Kuchenteller nehmen wollen – und er hat sich dann für letzteres entschieden. Also wars am Ende dann doch gar nicht unrealistisch – eher unpraktisch, wenn man beim Essen ständig zwischen Kartoffeln und Salat als Beilage abwechseln muss. Salatschälchen – was war das nochmal?
Was aber durchaus sehr gut in der Praxis funkioniert – und worum es hier ja eigentlich gehen soll, ist das Rezept für die cremige Soße, die ich zum Spargel kredenzt habe. Diese Soße ist nämlich eine schnelle, unkomplizierte Alternative zur klassischen Hollandaise, die bestimmt auch noch gesünder ist, da rein pfllanzlich, und ebenso lecker, ha! Ich habe das Rezept zufällig entdeckt, als ich am Freitag in der Früh Salat, Couscous und gekochten Spargel in meine Lunchbox gepackt habe. Und damit ich in der Pause auch satt werde, wollte ich ein cremiges Dressing dazu haben. Im Halbschlaf habe ich dann einfach etwas Cashew-Mus aus dem Glas gelöffelt und mit Zitronensaft und Olivenöl zusammengerührt. In der Mittagspause war ich dann selber überrascht, wie gut das ganze zu Spargel schmeckt und mir war klar, das muss weiter entwickelt werden und aufs Sonntagsessen und danach gleich in dieses Internetz ;-)
Je nach eurer Zeit – bzw. Kochvorliebe gibt es eine Blitz-Version und eine Koch-Version. Ich koche immer spontan und nach Gefühl, daher nagelt mich nicht auf die Mengen fest – ihr könnt aber je nach Geschmack und Konsistenz-Vorliebe bei jeder Komponente noch nachjustieren. Ich schreibe jetzt nur das Rezept für die Soße genau auf – den Spargel müsst ihr einfach schälen (nicht beim grünen und Babyspargel), die holzigen Enden abschneiden und in Wasser kochen.
Cashew-Zitronen-Soße in der Blitzversion/ pro Portion:
1-2 Esslöffel Cashewmus (gibts zum Beispiel beim DM)
2-3 Esslöffel frischer Zitronensaft
2 Esslöffel Olivenöl
etwas Zitronenschalenabrieb
Salz, Pfeffer
Alles gut verrühren und über den Spargel geben – wem das Mus zu fest (nicht im Kühlschrank lagern) bzw. rühren zu anstrengend ist, kann auch alles in den Mixer geben – dann ist die Konstitenz einheitlicher. Je nach Vorliebe an Cremigkeit kann man noch einen Schuss Wasser mit einrühren. Wer das ganze als Dressing nutzen möchte, nimmt einfach weniger Cashewmuß, damit es flüssiger ist.
Warme Version zum Kochen/ pro Portion:
2 handvoll Cashewkerne
2-3 Esslöffel frischer Zitronensaft
2 Esslöffel Olivenöl
etwas Zitronenschalenabrieb
Salz, Pfeffer
je nach Geschmack eine Messerspitze gemahlenes Kurkuma (sorgt für die gelbe Farbe und gibt noch etwas Würze rein)
Die Cashewkerne in einen Topf mit Wasser geben, so dass alle Kerne bedeckt sind. 10 Minuten kochen lassen. Danach die Kerne absieben und mit den restlichen Zutaten in den Mixer geben und pürieren. Bei Bedarf etwas Wasser dazu geben. Die Creme in einem Kochtopf nochmal erhitzen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Ich glaube, dass man das ganze noch gut mit einem Schuss Weißwein abschmecken kann – habe ich aber noch nicht probiert. Auch eine Version mit etwas Orangensaft und Organgenschalenabrieb kann ich mir gut vorstellen.
Ich habe beide Versionen fotografiert – auf dem unteren Bild seht ihr links die Blitzversion und rechts die gekochte. Schmeckt beides lecker. Bei uns gab es dazu gebackene Kartoffelscheiben aus dem Ofen und Salat.
Ich kann mir die Soße aber auch gut auf verschiedenem Frühlingsgemüße vorstellen oder etwas verdünnt mit Spargelpasta.
Wie mögt ihr euren Spargel am liebsten? Ich esse ja gerne einfach grünen Spargel angebraten im Salat mit Hallumi und Erdbeeren aber auch Risotto oder Pasta bin ich nicht abgeneigt – mit der neuen Soße werde ich den etwas abgewandelten „Klassiker“ aber bestimmt noch öfter kochen. Die klassische Hollandaise mag ich auch sehr gerne – überlasse das aber lieber den Profis im Restaurant. Ich wünsche euch noch eine schöne Spargelzeit – wir können uns ja noch ein paar Wochen durch die verschiedenen Rezepte schlemmen! Alles liebe und guten Appetit,
lecker, lecker liebe Thea. und damit hast du auch gleich Kindheitserinnerungen bei mir geweckt. ich mochte zwar immer schon den grünen Spargel am liebsten, aber gerne doch mit Zitronen-Butter-Sauce – wir haben uns oft um das Topf-Auslecken gezofft, meine liebe Schwester und ich ;)
deine vegane Variante schaut mindestens genauso gut aus. am Wochenende würde ich mir dann auch definitiv die zeit für die aufwendigere Version nehmen – wenn schon, denn schon :)
danke für’s Rezepte meine Liebe,
❤ Tina
https://liebewasist.wordpress.com/
Liebe Thea,
das sieht wieder so lecker aus bei dir :-)
Habe die letzten Tage auch Spargeln gekocht, aber deine leckere Sauce muss ich noch ausprobieren.
Ich habe Ruccola und Parma zum Spargel gemacht, also nicht ganz so veggie :-D Aber ich mag die Kombi irgendwie total.
Ach, ich finde, für ein Abendessen reicht die Portion völlig aus ;-)
Die Fotos sind auf jeden Fall wieder wundervoll geworden!
Viele liebe Grüße
Jasmin
Falls du sie ausprobierst, gib gerne Bescheid, ob sie dir geschmeckt hat :D Danke für das Foto-Kompliment, das freut mich sehr, da habe ich mir auch mal echt Zeit gelassen mit dem Setting und dem Fotografieren – und ich bin auch mit dem Ergenis sehr zufrieden :D glg
Das gute an dem Rezept ist ja, dass meine aufwenigere Version immer noch viel schneller geht als die klassische Hollandaise mit Wasserbad und Co. Ich habe beim Spargel auch Kindheitserinnerungen – meine Eltern haben die Spargelzeit immer sehr exzessiv ausgelebt und es gab dann gefühlt täglich Spargel. Irgendwann wollte ich dann auch mal was anderes essen und habe das als pubertierende wohl auch lautstark geäussert – so dass meine Mutter jetzt jedesmal, wenn ich heimkomme „Die Dorothea mag ja keinen Spargel, da müssen wir noch was anderes machen“ sagt. Dabei habe ich nach ein paar Jahren Spargel Pause durchaus wieder Gefallen daran erfunden :D hihi – danke für den Kommentar und ein schönes Wochenende!
Oooooh das sieht ja super lecker aus! Ich bin zur Zeit voll verliebt in Spargel und würde am liebsten jeden Tag ein anderes Gericht ausprobieren :D
Love, Kerstin
http://www.missgetaway.com/
Dankeschön – ja genau, dann ran an den Spargel ;-)
Ja, weil es ja so ein saisonales Ding ist, will man sich so richtig austoben – kenn ich :D danke für deinen Kommentar und lg
hihi, das finde ich doch total witzig und erinnert mich auch sehr an meine Familie ;)
bei uns gab es auch immer sehr viel Spargel in der Saison, meistens den grünen. und meine Ma wurde auch immer kreativer ihn zuzubereiten – als Risotto oder Füllung im Crêpe, aus dem Ofen … doch immer aber mit dieser Zitronen-Butter-Sauce :P
dir auch ein wundervolles Wochenende … und auf den Spargel!
❤ Tina
Die Soße klingt super! Das werde ich definitiv auch mal ausprobieren.
Liebst, Bina
stryleTZ
Viel Spaß beim ausprobieren ;-*
Das sieht sooo lecker aus😊❤