Nussmilch selber machen {Vegan}

Chashewmilk vegan zerowasteAuch wenn ich von einem komplett müllfreien Leben leider noch meilenweit entfernt bin, achte ich beim beim Lebensmittel-Einkauf gerade verstärkt darauf, keine unnötigen Verpackungen mit nach Hause zu nehmen. Das gelingt leider nicht immer – aber wenn ich dann mal eine Alternative gefunden habe, macht es mir richtig Spaß – auch wenn es manchmal etwas umständlicher ist. Irgendwie ist es auch entspannend nicht ständig den Müll runterbringen zu müssen und im Kühschrank keine Stapel an Plastikpackungen zu haben. Ökologischer und Rohstoff schonender ist es sowieso.

Wie ihr wisst, ernähre ich mich zwar nicht zu 100% aber immer öfter vegan. Wenn man anfängt, sich nach Alternativen zu Kuhmilch umzuschauen wird man schnell fündig. Soja-, Mandel- und Reismlich aber auch ausgefallenere Sorten wie Macadamia-Pflanzendrink findet man mittlerweile leicht im Supermarkt, Drogeriemarkt oder im Bioladen. Die sind einerseits nicht gerade günstig und andererseits nicht wie die Kuhmlich in Pfandflaschen erhältlich. Daher habe ich mich irgendwann mal gefragt, ob man Nussmilch nicht einfach selber machen kann. Und ein Blick auf google verrät: Ja – man kann – und es ist gar nicht so schwer. Im Unverpackt-Laden hatte ich mir sowieso ein großes Glas Cashew-Nüsse mitgenommen, denn ich liebe Cashew-Nüsse und mache damit auch gerne Dips oder Soßen. Und da dachte ich, ich probiere die Mandelmilch Rezepte aus dem Internet mal mit Cashew aus – und es hat wunderbar geklappt. Außerdem mag ich auch total gerne Haselnüsse – und die wachsen im Gegensatz zu den Cashews sogar in unseren Breitengraden – sind also auch regionale Lebensmittel. Reine Haselnussmilch steht noch auf meiner to-do Liste- aber eine Mischung aus beidem, oder auch mit Mandeln wurde von mir häufig erprobt und ist auch auf den Bildern abgebildet. Ich habe den Eindruck, dass die Konstistenz cremiger wird, je mehr Haselnüsse im Spiel sind.

rezept cashew milch vegan

Für selbstgemachte Nussmilch braucht ihr eigentlich nichts anderes als die Nüsse eurer Wahl, Wasser und einen guten Mixer. Für ein feineres Ergebnis wird in diversen Rezepten  ein sogenannter „Nussmilchbeutel“ empfohlen (könnt ihr googlen und bestellen.) Ich habe mir aber für meine unverpackten Einkäufe sowieso ein paar Leinensäckchen (siehe Fotos) zugelegt – ursprünglich um Tomaten, Zwiebeln etc. nicht mehr in Plastiktüten abwiegen lassen zu müssen – die sich auch hervorragend für diesen Zweck eignen – auch Wäschesäckchen vom DM sofern es keine grobmaschigen Netze sind – müssten sich eignen. Es sollte nur waschbar und nicht zu grobmaschig sein.

Anleitung für selbstgemachte Nussmilch:

Das Verhältnis von Nüssen zu Wasser ist 1:3.

Ich nehme eine kleinere Tasse und fülle sie mit Nüssen – ich nehme meistens Cashews und ein paar Haselnüsse. Ihr könnte je nach Geschmack auch Mandeln nehmen, nur eine Nuss-Sorte oder mischen.

Die Nüsse über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Morgens absieben und die Nüsse nochmal gründlich abspülen und in den Mixer geben. Ich gebe dann eine Tasse Wasser dazu und mixe diese Masse schonmal gründlich durch. Dann gebe ich zwei weitere Tassen Wasser dazu und mixe weiter.

Wenn ich das Gefühl habe, dass keine groben Partikel mehr im Mixer sind, nehme ich eine große Schüssel und lege das Leinensäckchen mit der Öffnung nach oben rein. Dann schütte ich die Milch in das Säckchen – halte es oben mit der einen Hand zu und drücke mit der anderen Hand die Flüssigkeit durch. Wenn die ganze Flüssigkeit durch „gemolken“ ist und nur noch Partikel im Säckchen sind, fülle ich die Milch in eine Glasflasche und bewahre sie im Kühlschrank auf. Sie hält sich circa drei Tage. Die aufgefangenen Nussreste im Beutel muss man nicht wegschmeißen, man kann sie in einen Kuchenteig rühren – oder ins Birchermüsli reinmatschen ;-)

Haselnussmilch Rezept vegan

Übrigens trennt sich die selbstgemachte Pflanzenmilch wieder ein bisschen, weil es keine Emulsion ist. Einfach jedesmal vor dem Gebrauch nochmal durchschütteln. Dass gekaufte Pflanzenmilch das nicht macht, liegt an den Zusatzstoffen, und die haben wir ja hier absichtlich weggelassen :D

Ich möchte zwar keine Zusatzstoffe – aber bin durchaus offen für geschmackliche Varianten – also habe ich schon ein bisschen rumprobiert. Für Süße gebe ich ein bis zwei entsteinte, getrocknete Datteln mit in den Mixer. Für den Geschmack manchmal Zimt oder eine Messerspitze Kardamon. Die Milch lässt sich leider nicht ganz so gut schäumen – aber a bissl was geht immer. Zusammengefasst ist es also gar nicht so schwer, Pflanzenmilch ohne Tetrapack, Emulgatoren oder Konservierungsstoffe zu bekommen. Unverpackte Nüsse in Bio-Qualität gibt es in München zum Beispiel beim Ohne-Laden in der Schellingsstraße oder am Viktualienmarkt. Praktikable und günstige Glasflaschen bekommt man ganz einfach, wenn man zum Beispiel die passierten Tomaten beim Dm kauft.

Nussmilch selbser machen

Ich nehme die Nussmilch am liebsten für Matcha-Latte, zum veganen Backen oder gerade jetzt im Herbst für Grießbrei, Porridge und Co. Beim Kaffee und Müsli musste ich mich erst an den anderen Geschmack gewöhnen – mag es mittlerweile aber auch gerne. Ich wünsche euch einen schönen Wochenstart, das Wetter hier in München schreit auch eher nach einem warmen Kakao – muss ich auch mal mit Nussmilch probieren – als nach Wiesnbier – hoffen wir mal, die Sonne zeigt sich diese Woche nochmal! Alles liebe

*thea