Goldene Milch, Gewürze mit heilender Wirkung und was eine Fahrt im Skilift damit zu tun hat

Goldene Milch wurde schon im letzen Winter ziemlich gehyped und geistert auch jetzt zur kalten Jahreszeit vermehrt in meinem Feed herum – und  jetzt muss die Alte auch noch auf der goldenen Welle mit surfen, haha ;-) Aber beim ratschen mit meinen Mädels habe ich gemerkt, dass goldene Milch außerhalb der Blogger und Instawelt noch gar nicht so ins Bewusstsein vorgedrungen ist. Und weil ich auch einige Leser habe, die sich sonst eher in der analogen Welt rumtreiben, ich aber die goldene Milch mittlerweile liebe und nicht nur als super leckeren und belebenden Wohlfühldrink, sondern auch als Anti-Erkältungswaffe einsetze, bekommt sie jetzt auch hier einen Eintrag. Sie ist auf jeden Fall „worth the hype“ und goldene Milch, beziehungsweise die Gewürze darin werden in der aryuvedischen Medizin schon seit Jahrtausenden wegen ihrer heilenden Wirkung eingesetzt. Darauf bin ich aber zunächst gar nicht nur über die hippen Blogster gekommen – sondern wie es manchmal so ist – erst hört man jahrelang gar nichts von einem Thema und dann kommt es zufällig so oft an einem vorbei, dass man sich doch mal mit beschäftigt und plötzlich unabsichtlich ein ganz neues Wissen aufbaut und das kam so: (wem die Ankedote zu lange ist – einfach zum Rezept runterscrollen)

Anfang des Jahres machen Mr.X und ich einen Ski-Tagestrip ins Zillertal. Im Gegensatz zu den (zumindest in meinem Kopf) eleganten und sportlichen Schwüngen auf der Piste, resümiert der Freund im Sessellift über die körperlichen Zipperlein, die halt so mit fortgeschrittenem Alter Ü30 Einzug halten. U30? lache ich – ich hatte ja schon mit Ende zwanzig, nach einer missglückten Yogastunde Schmerzen im Knie und seitdem knirscht es bei jedem Treppengang ganz laut, angeblich eine Art Artrose – weil der Knorpel sich wohl abnutzt und gegen die Kniescheibe reibt – muss man halt akzeptieren, werfe ich schulterzuckend ein. „Kennet Sie den Dr. Feil?“ kommt es da überraschend vom linken Außenplatz des Lifts in bestem schwäbisch von einem Herrn im besten Alter, der sich ganz begeistert und hochmotiviert ins unsere arthrotische Unterhaltung einklingt. „Ja, wissens (ich kann leider nicht so gut schwäbisch schreiben – einfach dazu denken) ich habe eine Firma, und mein Mitarbeiter hat solche Probleme mit den Gelenken – da habe ich ihm – und noch anderen gesagt, sie sollen jeden Tag den Gewürzjoghurt vom Dr. Feil essen und jetzt rennen sie wieder wie die Rehle – auch wenn der schon über 60 ist“. Ah ok – nein, den mit seinem Joghurt kenn ich nicht  – noch nie davon gehört – ich steige aus dem Lift aus und schwinge mich wieder auf die Ski.

Eine Woche später – ich bin mit einer Freundin im Auto unterwegs und wir unterhalten uns über unsere sportlichen Männer und was sie gerne auf dem Essensplan hätten im Gegensatz zu unserem Geschmack – und da meint sie: Ja, und seitdem ich dem M. das Dr. Feil Buch geschenkt habe, kann ich beherzt alles lecker asiatisch würzen, weil das die Selbstheilungskräfte im Körper aktiviert – und beim sporteln hilft, gut zu regenerieren.“ Hm – schon wieder dieser Dr. Feil und die Gewürze. Ich werde neugierig und stoße ziemlich schnell auf seine Website mit vielen Infos zur Ernährung für Gelenke und auf diverse Seiten mit Rezepten für diesen Gewürzjoghurt bzw. Quark der so gesund und berühmt sein soll. Ich bin nicht tiefer in die Lehren des Dr. Feil eingestiegen- dafür knirscht mein Knie wohl noch zu leise – dafür habe ich folgende Quintessenz für mich mitnehmen können: Einige Gewürze haben eine entzündungshemmende, heilende Wirkung  unter anderem auch bei Krankheiten der Gelenke. „Besonders entzündungs- und schmerzsenkend wirken die Gewürze Chili, Kurkuma, Zimt und Ingwer sowie alle grünen Kräuter: Oregano, Petersilie, Schnittlauch, Salbei, Thymian, Rosmarin, Liebstöckel, Basilikum, Koriander, Dill usw.“ (Quelle Dr. Feil) Das hat mir schonmal super gefallen, denn Curries und Co liebe ich sowieso und grüne frische Kräuter werten meiner Meinung nach sowieso fast jedes Gericht auf. Also habe ich habe ich mir vorgenommen, noch öfter damit zu kochen.

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Als dann die ersten Blogs, die ich abonniert habe, über goldene Milch geschrieben haben, war ich ja sowieso schon empfänglich für das Gewürzthema und habe gemerkt, dass da ja genau die gleichen Gewürze drin sind – allen voran Kurkuma, das ich erst 2010 bei einem Kochkurs in Indien kennengelernt habe, das Gewürz, das den Curry gelb macht und dem in der chinesischen und aryvedischen Medizin verschiedene Wirkung nachgesagt wird: „Kurkuma entgiftet die Leber, wirkt Völlegefühl entgegen und kurbelt die Verdauung an. Das Curcumin im Kurkuma wirkt stark entzündungshemmend und schmerzlindernd, und wird deshalb vor allem bei Arthrose- und Rheuma-Erkrankungen eingesetzt. Es wirkt antioxidativ, antiseptisch und stärkt das Immunsystem, senkt sowohl einen Blutzuckerspiegel als auch hohen Blutdruck und wirkt dabei regulierend auf den Cholesterinspiegel. Da Curcumin kaum wasserlöslich ist, wird es im allgemeinen mit einem hochwertigen Öl eingenommen, z.B. Kokosöl oder einem anderen nativen Öl. Es empfiehlt sich außerdem, dem Kurkuma unbedingt etwas gemahlenen schwarzen Pfeffer zuzugeben, da das im Pfeffer enthaltene Alkaloid Piperin die Resorbierbarkeit von Curcumin um den Faktor 2.000 erhöht. Piperin kommt vor allem im Schwarzen und Langen Pfeffer vor und ist nicht nur für den scharfen Geschmack verantwortlich, sondern außerdem gesund für die Verdauung sowie ein Katalysator zur Aufnahme von Nährstoffen.“

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Und somit wird die Zusammensetzung für das Rezept der goldenen Milch logisch – das Rezept, das mir am besten gefallen hat, ist vom Blog veggie.es ,  das ich in leicht abgwandelter Form nutze:

  • 1 EL Kurkuma
  • 120 ml Wasser
  • Ein daumengroßes Stück Ingwer aufgerieben
  • Etwas frisch aufgeriebene Muskatnuss (ich habe Pulver zuhause und nehme erstmal das)
  • 1-2 EL Agavendicksaft oder Ahornsirup, je nachdem mit was ihr gerne süßt bzw. wie süß ihr die goldene Milch möchtet
  • Eine Prise schwarzer Pfeffer
  • Eine Prise Zimt
  • 1 TL natives Kokosöl (ich nehme etwas weniger, weil es mir sonst zu fettig schmeckt)
  • 350 ml Mandelmilch | oder eine andere Pflanzenmilch möglichst ohne Zuckerzusatz

Kurkuma-Pulver in einen Topf geben und 120 ml Wasser dazu gießen. Kurkuma mit dem Wasser verrühren und erhitzen. Das Stück Ingwer schälen und mit einer Ingwerreibe in die langsam andickende Flüssigkeit geben. Ebenfalls eine große Prise Muskat zu den Zutaten geben. Die Flüssigkeit so lange unter Rühren köcheln, bis sich eine aromatisch duftende Paste gebildet hat. Paste in ein Schälchen füllen. Die Menge ergibt in etwa 1 EL Paste.

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Pflanzenmilch in einen Topf gießen und erhitzen. Die Kurkuma-Paste mit einem Schneebesen in die Milch einrühren. (Ich nehme erstmal einen Teelöffel Paste und gebe bei Bedarf etwas mehr hinzu. Liebhaber nehmen die ganze Paste. Wenn man den Geschmack nicht so gewohnt ist, würde ich erstmal mit einem Teelöffel anfangen. Die Paste hält sich im Kühlschrank in einem Schraubglas mehrere Tage.) Dann Agavendicksaft, eine Prise Zimt und das native Kokosöl hinzu geben, rühren und die Goldene Milch noch zwei Minuten köcheln lassen. Eine große Prise schwarzen Pfeffer in die Milch geben und diese heiß servieren und genießen.

Als ich das das erste Mal mal ausprobiert habe und lecker fand, habe ich beschlossen, das angenehme mit dem nützlichen zu verbinden, und gerade in der kalten Jahreszeit regelmäßig goldene Milch zu trinken. Habe ich über den Sommer natürlich vergessen – und mir ist es erst vor zwei Wochen wieder eingefallen, als ich schon mit grippalem Effekt im Bett lag, haha. Das Knie knirscht natürlich auch immer noch ;-) Trotzdem wollte ich die Geschichte mit den Gewürzen doch mal aufschreiben, falls ihr dieses Wissen nicht über lustige Begegnungen in Skiliften oder sonstigen Gefährten erworben ;-) und Lust auf ein feines Wellnessgetränk für den Winter und eure Abwehrkräfte habt – oder vielleicht wirklich jemanden mit Gelenkproblemen noch nichts von den beigesterten Rezensionen über Gewürzjoghurt und Co gehört hat ;-)