Interior Update // Meine Frühlingsprojekte fürs Zuhause

Nach ewigen Zeiten bin ich mal wieder hochmotiviert ein paar Einrichtungsvorhaben zu realisieren. Ich bin ja leider ein unordentlicher Mensch und unsere 96qm Wohnung, die für Münchner Verhältnisse zu zweit recht großzügig ist, stellt mich regelmäßig vor die Herausforderung, sie auch angemessen zu bewohnen. Die offenen Baustellen kann ich nämlich gut verdrängen, indem ich mich einfach in einem anderen Zimmer aufhalte. Und während ich manchmal von einem alten Bauernhäuschen auf dem Land träume, bin ich in der Realität nicht mal im Stande eine 3,5 Zimmer Wohnung komplett einzurichten. Da frage ich mich schon, wie denn einmal der imaginäre Garten mit der imaginären Kaninchenauffangstation und den imaginären Gästen meiner Frühstückspension versorgt werden sollen. Ähm aber nun zurück zur Realität:

Vor zwei Jahren ist meine Mitbewohnerin mitsamt Kaninchen aus und mein Freund bei mir eingezogen. In den zehn Jahren, in denen ich die Wohnung mittlerweile bewohne (ein Hoch auf alte Mietverträge), hat sich einiges geändert. Vor dem Einzug von Mr.X haben wir gründlich renoviert und unsere Liebes-WG mehr oder weniger eingerichtet. Aber ab einem bestimmten Status haben wir nicht wirklich weiter gemacht und während der Freund eigentlich ganz zufrieden ist, bin ich mit ein paar Ecken noch nicht so glücklich. Deshalb habe ich Anfang des Jahres beschlossen, die offenen Baustellen endlich im Frühling anzugehen.

Blöd bei meinen Einrichtungsbemühungen ist auch immer, dass ich nicht wirklich so stilsicher bin, wie ich es gerne wäre. Ich kann mich nämlich für unheimlich viele Stile total begeistern. Landhaus, Boho, oder doch ein bisschen Skandinavisch? Alle toll! Retro und Flohmarktstücke? her damit! Midcenturystyle? sowieso! Ach und bloß nicht Ethno vergessen!  Ihr könnt erahnen, was in meinem Kopf los ist, wenn ich ein Konzept finden will,  das nicht ein großes durcheinander und Kuddelmuddel ist, sondern eines in dem man sich wohlfühlt und das was ausschaut. Meine pragmatische Lösung: Wenn ich schon nicht DEN einen persönlichen Stil entwickeln kann, nachdem ich intuitiv einrichte, gehe ich das Ganze halt strategisch an und überlege mir eine Stilrichtung pro Raum.

Bei zwei Räumen bin ich damit zumindest schon recht gut gefahren: Unsere Küche im modernen Landhausstil und das Schlafzimmer im „Milch-Honig-Farbkonzept“ mit Midcentury-Elementen sind die beiden Räume in denen ich mich am liebsten aufhalte und mit der Einrichtung glücklich bin. Das Wohnzimmer sollte mal eine Urban-Jungelige-Boho-Oase werden – ich würde sagen, das ist so halb ausgegoren und hat noch Potenzial.

Nachdem ich aber gestern nach zwei Jahren erfolgloser Suche zufällig auf dem Wiesn-Flohmarkt ENDLICH einen schönen, nicht versifften und vor allem bezahlbaren Perser-Teppich in rot und blau gefunden habe, ist das Wohnzimmer auf meiner Zufriedenheits-Skala sprunghaft angestiegen, wenn auch noch nicht vollendet.

Bleiben noch die Räume, mit denen ich weniger zufrieden bin: Das halbe Zimmer, unser Abstell/Schuhkammerl alias zukünftiges Homeoffice und der größte Dorn in meinem Auge: Unser Ankleide- bzw. Gästezimmer: Hier stehen unsere Kleiderschränke, das alte Bett von Mr.X als Gästebett,  ein mit nicht aussortierten, verstaubten Sachen vom Umzug vollgestoftes Expeditregal, Bügelbrett und Wäscheständer. Die Tatsache, dass ich es HASSE Kleider einzuräumen verschlimmert das ganze noch, weil auf Gästebett und Boden diverse Wäschekörbe mit meiner gewaschenen Wäsche rumliegen.

Weil der Schrank sowieso dringend aussortiert gehört und ich schon lange ein praktischere Schranksystem möchte, habe ich jetzt beschlossen: Die Tage dieses immer mehr zur Rumpelkammer verkommenden Raumes sind gezählt! Ha! Ich habe eine Vision von einer Gäste-Wohlfühloase mit Ankleide- und Schminkplatz. Aktuell renne ich nämlich auch immer mit meinen Klamotten ins Schlafzimmer um mir dort das Outfit anzusehen und mich zu schminken, weil im Ankleidezimmer kein richtiger Spiegel ist und ich mich im Schlafzimmer einfach wohler fühle. Das soll auch ein Ende haben.

Und damit ich meine To Dos etwas planen kann, nutze ich nutze den Blog mal wieder um meine Gedanken zu sortieren. Vielleicht inspiriert es ja euch gleich mit, einige ungeliebte Stellen zuhause in Angriff zu nehmen, oder ihr habt Ratschläge für mich? Oder zufällig ein passendes Stück, was ihr nicht mehr braucht und verkauft? Pinterest ist mir zwar eine große Hilfe, aber das ganze zu gliedern hilft noch mehr, vor allem weil ich immer gerne schaue, ob ich einige Dinge auch gebraucht bekomme, was mit einer To-Do-Liste einfacher ist.

Welches Konzept habe ich mir also überlegt? Eigentlich bin ich ja bei allen Stilen, für die ich mich so begeistern kann, am wenigsten der Typ für klares, modernes Design. Auch Räume, die nur aus IKEA bestehen, sind mir zu wenig individuell. Trotzdem wäre diese Richtung hier ganz praktisch, aufgrund der Voraussetzungen (Bett und Schrank vom Freund) und weil ich glaube, dass es so am einfachsten und günstigsten umzugestalten geht und mit der richtigen Deko bekommt man auch den Dreh zum geschmackvollen Styling hin.

  1. Die Kleiderschrankwand
    Die linke Wand des Zimmers besteht schon jetzt zur Hälfte aus dem Pax-Schrank von Mr.X. An dem hält er fest und da lässt er sich auch leider nicht für andere Varianten oder Kombinationen überreden. Ich habe online nämlich schon einige tolle Pax-Lösungen gesehen, die offen sind und für uns beide zusammen toll wären, zum Beispiel so wie hier:

    Bildquelle: www.followthepinkfox.com / Pinterest

    Aber er hat sein Ordnungssystem und das bleibt so basta.  Sein Schrank hat Türen, da könnte ich einfach zwei oder drei Elemente anbauen und es wäre wie aus einem Guss. Die linke Wand wird also eher praktisch aus weißen PAX-Schränken bestehen und endlich genug Platz für mein Kleiderchaos haben. Auf den Inspo-Bildern sind keine Türen, aber bei der Innenaufteilung tendiere ich zu einem ähnlichen Konzept wie beim zweiten Bild, würde auch vom Platz her gut passen.

    Bildquellen: Ikea, Dariadaria via Pinterest

    2. Styling- und Wohlfühlsideboard
    An der Wand gegenüber hätte ich gerne geschlossenen Stauraum aber auch Platz für Deko und einen Spiegel zum Schminken und Ankleiden. Alle Wände in unserer Wohnung sind bisher weiß. Ich hätte mal wieder Lust mit Farbe zu spielen und zu experimentieren. Damit das Zimmer nicht zu clean wirkt, könnten wir die Wand hellgrau streichen. Rechts im Zimmer steht noch ein antiker grüner Kachelofen, der zur Wohnung gehört. Weil ich ja auch Pflanzen liebe, könnte das Farbkonzept im Zimmer grau, weiß, grün und natur bzw. Holztöne sein. Und auch wenn ich total gerne ein 60er Jahre Sideboard hätte, glaube ich zu den Pax-Schränken und dem moderneren Gästebett gehe ich lieber mit einem schlichten, weißen Besta auf Nummer sicher. Das würde ich auch aufhängen, weil man es bei unseren dicken Fußleisten nicht ganz an die Wand schieben kann, wenn es am Boden steht.

    Interior-Ideen Besta-Sideboard vor grauer Wand , Bildquellen gesammelt auf Pinterest

    3. Klimbim auf dem Sideboard

Um den cleanen IKEA-Touch ansprechend und persönlicher zu machen, bräuchten wir dann noch passende Bilder und Rahmen. Hier muss ich mal schauen, ob ich eigene Fotografien entwickeln lasse und/oder auf Etsy oder Dawanda fündig werde.

Bilquellen gesammelt auf Pinterest

Ein passender Spiegel auf dem Sideboard oder aufgehängt und Pflanzen sowie einen Behälter für meine täglichen Schminkbasics kommen auch noch dazu. Ein industrial mäßiger secondhand Spiegel wäre toll. Alternativ gefallen mir diese Spiegel von Housedoctor außerodentlich gut:

Spiegel mit Metallrahmen von Housedoctor – Bildquellen gesammelt auf Pinterest

4. Gästebett
Das Gästebett steht hinten rechts im Eck und bleibt so stehen. Hier möchte ich ein wenig rumprobieren, was als Nachttisch gut aussieht. Ich hätte noch eine Weinkiste oder einen weißen Holzstuhl zuhause. Farblich passendes Bettzeug und Kissen würden das Zimmer auch gleich viel stimmiger machen. Hier muss ich erstmal einen Kassensturz machen, wieviele Kissen in welcher Größer noch so zuhause rumfliegen. Dann bräuchte ich nur noch die Bezüge. Ob und wie ich die Wand am Bett mit einem Regal oder Bildern noch verschönere, habe ich noch nicht final überlegt. Bei meiner Nachttischlampe bröckelt schon der Schirm. Wenn ich einen neuen finde, würde die dann ins Gästezimmer wandern und ich mir eine andere passende fürs Schlafzimmer suchen.

Ideen fürs Gästebett – Bildquellen auf Pinterest

Das hat aber Prio 2 genau wie die folgenen Punkte:

5. Fenster
Am Fenster hängt noch eine alte Vorhangstange, die nicht so zum neuen Stil des Raumes passt. Aber wirklich störend ist sie auch nicht. Hier muss ich noch überlegen, welche Vorhänge oder Jalousie passen könnten. Auch ob und wie das Fensterbrett dekoriert werden sollte, ist noch offen.

6. Lampe und Boden
Der Kronleuchter, den ich noch von meiner Oma habe, und noch von meinem alten WG-Zimmer dahängt, passt dann wahrscheinlich auch nicht mehr ins Konzept. Und als letztes hätte ich noch gerne einen Teppich und vielleicht einen Sitzpouf und eine Stehpflanze um den Raum gemütlicher zu machen.

urban jungle wallpaper – bildquelle Pinterest

7. Oder doch mal mutig sein?

Eigentlich hatte ich meine Gedanken schon geordnet und diesen Post geschrieben und plötzlich ist mir anstatt der cleanen Lösung mit der grauen Wand eingefallen, dass es ja so tolle Pflanzenprints gibt. Und wo wenn nicht in einem „nicht so wichtigen“ Zimmer mal was ausgeflipptes ausprobieren? Die eine Wand mit so einer tollen Tapete, das Schränke, Sideboard und Bett wie geplant. Nur die Deko könnte wieder etwas mehr in Richtung Boho gehen und der Kronleuchter würde wieder passen….
Hmmm ich bin verwirrt, wie es halt so ist wenn man plötzlich schockverliebt ist – auch wenn es nur eine Tapete ist.. Die Tapeten auf Etsy oder Dawanda sind selbstklebend und abziehbar…also das Risiko wäre bis aufs Geld nicht sooo groß. Was meint ihr dazu? Lieber vernünftig oder verrückt? Ich würde gerne das nächste, lange Wochenende für die Umgestaltung des Raumes nutzen.. da müsste ich gleich morgen so eine Tapete bestellen… Mr.X findet beide Varianten gut.. also der ist bei der Entscheidung auch keine große Hilfe… nur würde er gerne sein Rad aufhängen, wie auf diesem Bild, aber bevor es unseren Gästen beim Schlafen auf den Kopf fällt…lieber nicht ;-)

So das war jetzt wieder mal ein langer Text aber mir war danach, ein bisschen aus dem Nähkästchen zu plaudern. Drückt mir die Daumen, dass der Nachher-Blogpost mit Bildern des umgestalteten Raumes bald  folgt und dass ich nicht die Motiviation verliere und alles so umsetze wie geplant! Und wenn das hinhaut, warten schon Balkon, halbes Zimmer und Wohnzimmer auf ihr Makeover ;-)