Sommerliche Zwetschgentarte mit Mürbeteig, Streuseln und Marzipan

Der klassische Zwetschgendatschi läutet für mich meist spätsommerliche Gefühle ein, verbinde ich ihn doch eher mit dem Übergang zum Herbst. Aber nun geschah es, dass in unserer Ökokiste als regionales und saisonales Obst ein halbes Kilo Zwetschgen geliefert wurde. Mitten im Juli, dem Hochsommermonat. Das hat mich erstmal überfordert, weil ich alle Früchte genau wie die Sommermomente voll auskosten und verarbeiten möchte. Nachdem die Zwetschgen aber nach über einer Woche Verarbeitungs-Blockade meinerseits im Kühlschrank schon langsam matschig wurden, und ich in dieser komischen Zwischenzeit nach dem Lockdown aber immer noch im Homeoffice dieses verrückten Jahres 2020 sehr gerne ein paar vorbereitete Snacks fürs Nachmittagstief zuhause habe, habe ich am Montag überlegt, wozu die Zwetschgen denn verarbeitet werden sollten.

Ich mag wie gesagt Zwetschgendatschi sehr gerne, aber insgeheim bin ich gar nicht so der Hefeteig-Fan. Für mich gibt es nichts besseres, als einen leckeren, knusprigen Mürbeteig. Der Kuchen sollte auch hauptsächlich aus pflanzlichen Lebensmitteln bestehen und mit wenig Industriezucker auskommen. Online wurde ich nicht wirklich nach einem Rezept für diese Kombi fündig, so habe ich zwei Rezepte (eines für Johannisbeerkuchen und eines für Rhabarbertarte) kombiniert und dieses draus kreiert. Auf Instagram habe ich euch abstimmen lassen, und ihr wolltet das Rezept haben, also habe ich den restlichen Kuchen heute nochmal fotografiert und das Rezept schnell aufgeschrieben. Ich hoffe die Mengen stimmen so, habe noch ein paar Kuchenstücke da, und wollte ihn daher zur Kontrolle nicht nochmal backen, aber ich denke das müsste so passen.

Zutaten für eine Tarteform

Mürbeteig und Streuselmasse:
500 g Dinkelmehl
200 g Margarine (ich nehme immer die von Alsan, ist wie Butter in vegan)
3 gut gehäufte EL Kokosöl (noch fest)
100 ml Ahornsirup (Zucker müsste auch gehen)
3 TL Backpulver
2 TL Apfelessig
1 Prise Salz

etwas Brat- und Backöl zum fetten der Form

Füllung:
1Päckchen Marzipanmasse (200g)
(ich habe das Rezept mit Honigmarzipan ausprobiert, der ist sehr mild und ohne Industriezucker, dafür nicht vegan, es schmeckt sicher auch mit normalem Marzipan sehr gut)
500 g Zwetschgen

Margarine und Kokosöl schmelzen. Mehl, Ahornsirup und Salz in eine Schüssel geben. Backpulver und Apfelessig separat kurz reagieren lassen und dazu geben. Mit Margarine und Öl sorgfältig zu einem Teig kneten. Ich nutze erst die Knethaken vom Handrührgerät, bis der Teil streuselig wird. Dann nehme ich beide Hände und knete kräftig, bis ich eine scöne Mürbeteig-Kugel habe. (Wenn der Teig zu bröckelig ist, noch etwas Margarine dazugeben) Circa 1/5 des Teigs wird für die Streusel reserviert. Ich sammel schon mal ein paar widerspenstige Krümel ein, wenn sie nicht in der Kugel bleiben wollen, oder nehme ein Stück einfach separat vom Teig ab. Teig in ein sauberes Küchentuch wickeln und für 30 Minuten in den Kühlschrank geben.

In der Zwischenzeit die Zwetschgen waschen, entsteinen und je nach Größe vierteln oder achteln (in Spalten schneiden). Backofen auf 180 Grad Ober- Unterhitze vorheizen.

Teig ausrollen und in eine gefettete Tarteform drücken. Die Marzipanmasse gleichmäßig als dünne Schicht auf dem Teig ausrollen. Die Zwetschgen in Spalten nebeneinander auf den Teig setzen. Streusel darüber streuen und je nach Ofen 40-50 Minuten backen, bis die Streusel knusprig und die Zwetschgen saftig sind.

Mir hat der Kuchen auch nach zwei Tagen schön im Kühschrank durchgezogen immer noch super geschmeckt. Ich mag daran den kompakteren Mürbeteig, die süße und Säure der Zwetschgen und die feine Marzipannote. Statt Sahne toppe ich den Kuchen gerne mit einem Klacks Kokosjoghurt und etwas Zimt. Das ist sehr vom individuellen Geschmack abhängig, mein Freund mag den Kuchen lieber ohne Topping.

Wer kein Marzipan mag, kann ihn auch einfach weglassen, der Kuchen klappt sicher trotzdem, ist dann halt noch weniger süß.

Ich kann mir die Tarte auch sehr gut mit Johannisbeeren oder Rhabarber vorstellen.

Ich wünsche euch noch einen schönen Sommer, geniesst alle Früchte, die er uns zu bieten hat!

Alles liebe
*Thea