Achtung, hier kommt ein super praktisches, gesundes und auch ökologisches Rezept! Denn es handelt sich sozusagen um „Upcycling“ aus Obst und Gemüse. Falls ihr einen Entsafter zuhause habt, habt ihr euch vielleicht auch schonmal gefragt, was man mit den Resten im Enstafter (Trester genannt) noch machen kann, außer alles wegzuschmeißen? Ich habe ja hier darüber berichtet, dass ich eine Heilfastenkur gemacht habe. Und dabei habe ich täglich fünf Säfte frisch entsaftet und späteestens da ist mir dann so richtig aufgefallen, wie viel von dem guten Obst und Gemüse da noch als Rest drin hängt. Und weil ich das nicht immer alles direkt in die Bio-Tonne geben wollte, habe ich ein bisschen rumüberlegt, recherchiert und probiert, wie man den Trester weiterverarbeiten kann. Ich habe z.B. Brownies, Bratlinge und eben auch Cracker damit gemacht. Und die Cracker finde ich so praktisch und auch lecker, dass ich gedacht habe, ich gebe das Rezept hier mal weiter, weil ich ja so noch viel mehr Trester retten könnte, nämlich euren, Ha!
Übrigens hält sich der Trester auch in einer luftdicht verpackten Schüssel etwas im Kühlschrank, wenn ihr also zB. nur ein Glas Saft macht, dann könnt ihr den Trester aufheben und mit dem neuen Trester vom nächsten Tag gemeinsam weiterverarbeiten. Angeblich kann man den Trester auch gut einfrieren und zu einem späteren Zeitpunkt weiter verwenden. Grundsätzlich habe ich mir mehrere Rezepte angeschaut, bei denen direkt Trester verwendet wird, aber auch Rezepte, die zB. geschreddertes Gemüse verwenden, funktionieren ganz gut. Und so bin ich auf dieses Rezept von Kochtrotz gestoßen und habe es noch etwas für mich abgewandelt und mit Trester ausprobiert. Das Ergebnis fand ich gleich super, aber mir sind noch ein, zwei Verbesserungs-Ideen eingefallen. Ich habe es also gleich nochmal gebacken und für den Blog fotografiert, weil 1.) super Resteverwertung und 2.) gesunde Snacks für zwischendurch kann man doch immer gebrauchen!
Und wer jetzt denkt: Ich habe ja gar keinen Entsafter und somit auch keinen Trester zum Weiterverwenden übrig: Kein Problem, ihr könnt die Kekse auch mit frisch geriebenem Gemüse ausprobieren, zum Beispiel so wie im Originalrezept mit Zucchini. Die Cracker halten sich gut, man kann gleich zwei Bleche auf einmal im Ofen backen und sie geschlossen im Kühlschrank auch länger aufbewahren. Sie sind vegan, glutenfrei und voll mit guten Ballaststoffen, da sie neben Gemüse nur noch aus Nüssen, Samen und Kernen bestehen – und im Trester selbst ja auch noch viel Gute Vitamine, Nährstoffe und Ballaststoffe enthalten sind. Und so funktionierts:
Herzhafte Low Carb Cracker – Zutaten für ein Blech
- 100 g Leinsamen
- 100g Mandeln
- 100g Walnüsse
- 100g Sonnenblumenkerne
- 100g Kürbiskerne
- 350g Trester aus dem Entsafter oder geraspelte Zucchini, oder Karotten (Der Gemüseanteil des Tresters sollte höher sein, als der Obst-Anteil, sonst schmecken die Cracker evtl. zu fruchtig)
- 2 EL Orgenano
- je nach Geschmack weitere Kräuter, zB. Thymian, Pizzagewürz…
- 12 getrocknete Tomaten (kann man auch weglassen)
- 1 fein gehackte Zwiebel (wer es pikant mag, ansonsten einfach weglassen)
- 2 PrisenSalz
- 1PrisePfeffer
- 1TLPaprika mild
- 4ELOlivenöl (ich habe das Öl von den eingelegten Tomaten genommen)
- 2ELKürbiskerne
- 2ELSonnenblumenkerne
- 2ELSesamsaat
Wenn ihr einzelne Zutaten nicht mögt, ist das kein Problem ihr könnt zB. alle Mandeln durch Walnüsse ersetzen – oder alle Sonnenblumenkerne durch Kürbiskerne oder umgekehrt oder was halt grad da ist:)
Ich gebe zuerst die trockenen Zutaten in einen Mixer oder Foodprozessor und mahle, bis sie eine mehlartige Konsistenz haben und gebe alles in eine Rührschüssel. Danach mixe ich die getrockneten Tomaten mit dem Olivenöl in Stückchen und gebe sie zusammen mit den gehackten Zwiebeln in die Rührschüssel dazu. Das mische ich alles mit den Gewürzen und dem Trester zusammen und knete so lange, bis ein gut durchmixter Teig entsteht.
Zum Ausrollen gebe ich ein Backpapier auf ein Backblech und lege den Teig darauf. Dann gebe ich darauf noch ein Backpapier und rolle so den Teig zwischen den Papierschichten aus. Das hat den Vorteil, dass der Teil nicht am Nudelholz klebt. Wenn der Teig auf dem Blech gleichmäßig dünn ausgerollt ist, streue ich das Topping drüber und drücke die Kerne mit der Hand am Teig fest. Zuletzt noch mit dem Messer gleichmäßige Stücke in Krackergröße schneiden und in den Ofen geben. Ihr könnt auch runde Kracker machen, indem ihr den Teig mit der großen Öffnung eines Spritzbeutels aufs Blech spritzt und dann flach drückt. Ich backe die Kekse 30 Minuten bei 160 Grad und dann noch einmal 40 Minuten bei 120 Grad. Dann sind sie schön knusprig. Jeder Ofen ist anders, hier muss man am Ende der Backzeit etwas ausprobieren, ob sie schon knusprig sind und auch nicht zu dunkel werden.
Die Cracker schmecken gut als gesunder Snack zwischendurch, als eine Art Knäckebrot mit Dips und Aufstrichen oder als Beilage zB. zu Salat oder einer Bowl. Lagern kann man sie ähnlich wie Weihnachtsplätzchen. Ich nehme ein Weckglas mit Bügelverschluss und stelle sie in den Kühlschrank. Zwei bis drei Wochen halten sie so auf jeden Fall.
Heute gab es übrigens Veggie-Burger mit Bratlingen aus Trester, die ich während des Heilfastens auch vorbereitet und eingefroren hatte und werde das auch mal wieder machen. Ist einfach super praktisch, wenn man sich so gesunde Mahlzeiten für stressige Zeiten und den Alltagstrubel vorbereiten kann und vor allem die guten Obst und Gemüse-Rester nicht direkt in die Biotonne wandern müssen. Und wer gerne Karotten entsaftet: Diese Carrot Cake Energy Balls von Heavenlynnhealthy kann man sowohl mit geriebener Karotte als auch mit Karotten-Trester machen.
Habt ihr auch schonmal den Trester wiederverwendet? Oder andere Tipps gegen Lebensmittelverschwendung und zur Resteverwertung? Ich freue mich über jede Idee! Bis dahin, macht es euch schön! Alles Liebe